„Der Bergdoktor“: Ein Blick hinter die Kulissen der beliebten ZDF-Serie
“Der Bergdoktor” Hans Sigl und TV-Tochter Ronja Forcher im idyllischen Ellmau. Fotoquelle: picture alliance / Kerstin Joensson
Seit 2008 läuft im ZDF die äußerst erfolgreiche Serie „Der Bergdoktor“. Daher gibt es einige wissenswerte Fakten über die Produktion.
Dreharbeiten in einer Tennishalle
Gedreht wird „Der Bergdoktor“ vor Ort in Tirol. Die Praxis des Bergdoktors befindet sich in einem einstmals leeren Trakt vom Bauernhof „Hinterschnabl“ in Ellmau. Von Mai bis Oktober können Interessierte das Set besichtigen. Als Gruberhof, das Wohnhaus vom Bergdoktor, dient der Hof Köpfing am Söller Bromberg. Er ist im Besitz einer Bauernfamilie und wird nach wie vor bewirtschaftet. Dennoch kann auch er von Mai bis Oktober zu festen Öffnungszeiten besucht werden. Zudem werden Traktorfahrten zum Hof angeboten.
Für Außenaufnahmen von der Klinik Hall wird das Bezirkskrankenhaus Schwaz verwendet. Innenaufnahmen, etwa in der Intensivstation oder im Arztbüro, finden in der Tennishalle Kaiserbad in Ellmau statt. Dort ist das Krankenhaus-Set seit 2013 aufgebaut. Als Gasthof „Wilder Kaiser“ dient die Fassade vom ehemaligen Dorfkrämerhaus am Dorfplatz von Going. Wenn im Gasthof gedreht wird, dann passiert dies im Restaurant „Föhrenhof“ in Ellmau.
Über 150 Episoden
Üblicherweise produziert das ZDF sieben bis neun Folgen pro Staffel vom „Bergdoktor“. Ausgestrahlt werden sie meist ab Ende Dezember oder Anfang Januar jedes Jahres. Mit der 17. Staffel, die noch bis Ende Februar 2024 gezeigt wird, kommt die Serie auf 156 Folgen. Eingerechnet sind die Winter-Specials, mit denen einige Staffeln gestartet sind. Sie sind unabhängig von der Handlung der Serie. Das bislang letzte Winter-Special war „Kalte Stille“ vom Januar 2022. Im Rahmen der Specials kam es Ende 2012 zu einem Crossover mit „Die Bergretter“, einer weiteren Serie des ZDF. Somit waren in „Virus“ sowohl Darsteller von „Der Bergdoktor“ als auch von „Die Bergretter“ zu sehen.
Nicht der erste „Bergdoktor“
Auch wenn „Der Bergdoktor“ seit mittlerweile 16 Jahren im ZDF läuft, geht die Geschichte der Serie noch weiter zurück. Denn schon 1992 lief die erste Folge von „Der Bergdoktor“ im deutschen Fernsehen – und zwar in Sat.1. Damals wurde die titelgebende Hauptrolle von Gerhart Lippert gespielt, weitere bekannte Darsteller waren Harald Krassnitzer, Jutta Speidel und Michaela May. Mit mehr als zehn Millionen Zuschauern pro Folge war die Serie eine der erfolgreichsten von Sat.1. Dennoch entschied sich der Sender Anfang 1998, die Ausstrahlung zu beenden. Er verzichtete sogar darauf, die letzten acht Folgen der letzten Staffel zu zeigen, obwohl diese bereits produziert waren.
Ein Jahr nach der Absetzung durch Sat.1 erwarb das ZDF die Rechte an der Serie und zeigte sie in seinem Vormittagsprogramm. Mit der Produktion neuer Folgen begann das ZDF im Jahr 2008. Dabei entschied sich der Sender für eine Neuauflage. Wieder kam ein Arzt aus der Großstadt ins ländliche Österreich, um dort eine Praxis zu übernehmen. In der ZDF-Variante spielt Hans Sigl den Hauptcharakter.
„Der Bergdoktor“ basiert übrigens auf einer Heftroman-Reihe, deren erste Ausgabe bereits 1980 in den Handel kam. Geschrieben werden die Ausgaben von einem Team aus Autoren, veröffentlicht werden sie unter dem Pseudonym Andreas Kufsteiner. Jede Woche erscheint ein neuer Roman, im Februar 2024 kommt Ausgabe Nummer 2.222 heraus.